Tote bestatten
Die Bestattung unserer Toten ist ein Werk christlicher Nächstenliebe und steht im Zeichen der Hoffnung auf Gott, dem Ursprung und Ziel allen Lebens.
Dass wir uns gegenseitig beistehen, wenn der Tod in unser Leben hereinbricht, gehört zu den großen Aufgaben einer christlicher Gemeinde. Biblische Texte und Gebete, die schon unsere Vorfahren getröstet haben, wollen uns Rückhalt geben, wenn wir das am nötigsten brauchen. Alte und neue Lieder geben der Trauer und der Dankbarkeit eine Stimme, lassen die Möglichkeit zur Versöhnung aufscheinen und bezeugen das Evangelium von der Auferstehung Jesu Christi. So finden wir, wenn der Tod uns sprachlos macht, daraus die Sprache für einen würdigen, liebevollen und von Hoffnung getragenen Abschied.
Wenn Sie eine Todesnachricht erhalten
Suchen Sie nach Möglichkeit auch den persönlichen Kontakt zu Ihrer Pfarrerin / Ihrem Pfarrer, hier in der St. Lambertusgemeinde in Ansbach - Eyb telefonisch unter der Nummer 0981 14453.
Ihre Pfarrerin / Ihr Pfarrer wird - über die organisatorischen Dinge hinaus, die jetzt zu regeln sind und für die Ihnen ein Bestattungsunternehmen Rat und Dienstleistung anbieten kann - mit Ihnen darüber sprechen, was für Ihren Abschied und für den Ihrer Angehörigen in den nächsten Stunden und Tagen wichtig ist.
Wollen Sie zB die Verstorbene / den Verstorbenen, falls er oder sie daheim gestorben ist, noch eine Weile zuhause behalten? Nach den gesetzlichen Regelungen ist das bis zu 24 Stunden lang möglich.
Wollen Sie eine Totenwache halten oder am Totenbett eine Aussegnungsfeier im engsten Familienkreis mit Ihrer Pfarrerin / Ihrem Pfarrer feiern? Das ist zuhause oder auch in der Klinik möglich -wenn der oder die Verstorbene dort ist. Viele empfinden es als sehr hilfreich, mit einem Lied, einer Kerze, einem Gebet und dem "Valetsegen" den ersten Schritt auf dem oft langen Weg des Abschieds zu tun: "Es segne Dich Gott der Vater, der Dich zu seinem Ebenbild erschaffen hat. Es segne Dich Gott der Sohn, der Dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne Dich Gott der Heilige Geist, der dich zu seinem Tempel bereitet hat. Er sei Dir gnädig im Gericht und schenke Dir das ewige Leben."
Das Gespräch
Oft wird dem Pfarramt ein Todesfall nicht von den Angehörigen sondern vom Beerdigungsinstitut gemeldet, das den Kontakt zum Pfarramt herstellt. Ihre Pfarrerin / Ihren Pfarrer wird sich möglichst bald mit Ihnen in Verbindung setzen und einen Gesprächstermin vereinbaren. Wenn Sie keine Aussegnung wünschen, werden Sie im Gespräch mit Ihrer Pfarrerin / Ihrem Pfarrer die Trauerfeier vorbesprechen und dabei auch Raum finden für das, was Sie bewegt, und was Ihnen für Ihren Abschied und den Ihrer Angehörigen wichtig ist. Sie können nach einem Bibelwort suchen, das der oder dem Verstorbenen als letztes Glaubenswort mitgegeben wird. Sie können überlegen, welche Lieder und welche Musik Ihnen und anderen Angehörigen gut tun könnten, und Sie können von der oder dem Toten erzählen und so auch die Bestattung und Trauerfeier mit vorbereiten.
Die Zeit danach
Trauer braucht Zeit. Lassen Sie sich trösten und halten auch Kontakt zu der Glaubensgemeinschaft, zu der Sie gehören. Gehen Sie in eine offene Kirche, gehen Sie in den Gottesdienst, dort können Sie weinen, wenn Ihnen danach ist, und Sie sind dabei nicht allein. Sie können Ihre Pfarrerin / Ihren Pfarrer jederzeit um weitere Begleitung bitten. In manchen Gemeinden und auf Dekanatsebene gibt es Gesprächskreise für Trauernde. Bleiben Sie mit Ihrer Trauer nicht ganz allein, auch wenn das Bedürfnis nach Rückzug und Alleinsein ebenfalls zum Weg der Trauer gehört.
Das Gedenken am Ewigkeitssonntag (auch "Totensonntag" genannt)
Am letzten Sonntag des Kirchenjahres, bevor die Adventszeit beginnt, laden wir alle diejenigen in den Gottesdienst unserer St. Lambertusgemeinde ein, die im zurückliegenden Kirchenjahr einen Menschen verloren haben. Die evangelischen Kirchen auf der ganzen Welt nehmen sich an diesem Sonntag Zeit, ihrer Toten zu gedenken. Dabei werden auch die Namen der Verstorbenen genannt, und sie werden noch einmal bewusst im Gebet in Gottes Hände gegeben. In diesem Gottesdienst spüren wir besonders, und oft über den Abstand vieler Monate hinweg, wie wir Christen über den Tod hinaus miteinander verbunden bleiben, was uns manche Verstorbenen bleibend bedeuten, und wie unser begrenztes Leben in der langen Kette der Generationen aufgehoben ist bei Gott.